blk-menu-shortcuts
blockHeaderEditIcon
blk-headline
blockHeaderEditIcon

Gemeinde Vierkirchen

blk-menu-main
blockHeaderEditIcon
blk-breadcrumb
blockHeaderEditIcon

Kirchengeschichte

Die katholische Kirchengeschichte

Vierkirchen (ahd. Feohtkirha), 14 Kilometer nördlich von Dachau, zwischen Amper und Glonn gelegen, eingebettet in grüne Fichtenwälder und saftige Wiesen, begegnet uns erstmals 820. Damals finden wir in einer Urkunde die älteste ausdrückliche Nennung Vierkirchens. Den Namen Vierkirchen findet man nirgends mit dem Sinne von vier Kirchen verbunden. Auf der quellenreichen Anhöhe, auf der sich die Ortschaft erstreckt, haben sich zu keiner Zeit vier Kirchen befunden. Eventuell ist der Name eine falsche Deutung von der Kirche bei der Fichte (daher Feohtkiriha = Fichtenkirche).

Skizze der Kirche in der Gemeinde VierkirchenMöglicherweise wurde die Pfarrei Vierkirchen bereits um das Jahr 779 unter Bischof Aribo (764-784) fest abgegrenzt. Auf diese Annahme gestützt, wurde dann auch vor über 200 Jahren, genau im Jahre 1779, in Vierkirchen das 1000jährige sowie 1879 das 1100jährige Jubiläum gefeiert. Schon aus den damals durchgeführten Feiern heraus kann eine traditionelle Berechtigung der 1200-Jahr-Feier im Jahre 1979 abgeleitet werden.

Der Ort Vierkirchen kann nach geschichtlichen Recherchen im 8./9. Jahrhundert nicht groß gewesen sein. Aber er war vermutlich sowohl für den weltlichen Amtsträger (den Grafen), wie auch für den Bischof ein wichtiger, vielleicht sogar zentraler Versammlungsort. Ob Vierkirchen damals bereits ein fester Gerichtsplatz war, kann nicht eindeutig belegt werden.

Zurück zur geschichtlichen Ersterwähnung. Im Jahre 820 kommt ein Laie namens Reginhelm nach Vierkirchen, wo Bischof Hitto von Freising offenbar eine große Versammlung abhält. Dieser Reginhelm übergibt dem Bischof hier den Besitz seines verwandten Onkels Kaganhart, der seinen Tod nahekommen sah. Dabei überträgt er dem Bischof auch das Söhnchen Kaganharts zum Schutze und zur Frömmigkeit, d.h. also wohl zur geistlichen Erziehung.

Bereits im Februar 823 tritt Vierkirchen schon deutlicher ins Licht: Eine adelige Matrone namens Cozilt erneuert eine Schenkung zu Vierkirchen, nämlich alles, was sie im Weiler (vicus) Vierkirchen gehabt hatte an Mancipien (= unfreien Landarbeitern), an Gebäuden und an Land. Vierkirchen bietet dabei eine der frühesten Erwähnungen des Dienst- und Amtsbereiches eines bayerischen Grafen. In der o.a. Schenkung wird nämlich eigens festgehalten, die Kirche Vierkirchens liege in ministerio Liutpaldis comitis, d.h. im Amtsbereich des Grafen Luitpald.

828 im Dezember wird wiederum Besitz an die Erlöserkirche bzw. Salvatorkirche zu Vierkirchen geschenkt. Diesmal übergibt ein Priester namens Ekkihard seinen Besitz zu Reod (= wohl Ried bei Oberbachern). In dieser Urkunde wird erwähnt, dass die Erlöserkirche bzw. Salvatorkirche zu Vierkirchen der Domkirche zu Freising untersteht. Es handelt sich also vermutlich nicht mehr um eine adelige Eigenkirche.

Bei diesen Schenkungen stehen sich jeweils zwei Partner gegenüber, die auf die allgemeinen Verhältnisse jener Zeit einen mächtigen Einfluss ausübten: Die Angehörigen einer Grundherrenschicht, des Adels, die so vermögend waren, dass sie Teile ihres Besitzes an die Kirche schenken konnten und auf der anderen Seite die Kirche mit dem Bistum Freising, zu der die St.-Salvator-Kirche zu Vierkirchen gehörte. Eigentlich waren damals nur Domkirchen und Klosterkirchen dem heiligen Erlöser geweiht. Also muss die Vierkirchner Kirche eine wichtige Kirche des Bischofs gewesen sein. Da aber Adelige an diese freisingische Eigenkirche weiterhin schenken, werden sie ein besonderes Verhältnis zu dieser Kirche gehabt haben.

Es bleibt zu vermuten und anzunehmen, dass ihre Vorfahren diese Kirche einst gegründet, aus Fichtenholz gezimmert und aufgebaut oder aber im ehemaligen Fichtenwald errichtet haben, also Feohtkiriha = Fichtenkirche.

Im oberbayerischen Archiv sind auch die Namen

  • Feohtkiricha,
  • Feochtkyricha,
  • Fichtkiriha und
  • Viechtkirchen

nachzulesen.

Außerdem sind zwischen 1150 und 1160 in den Indersdorfer Urkunden ein edles Geschlecht Viechkirchen festgehalten. Auch ein Dietrich der Vichtkircher - er war 1375 Richter in Kranzberg - und ein Isegrim de Viechkirchen sind nachzulesen. Das Wappen dieser Edlen spiegelt das heutige Gemeindewappen (Storchenkopf und -hals) wider.

Die erste Beschreibung des Pfarrsprengels von Vierkirchen datiert vom Jahre 1315 unter dem Freisinger Bischof Konrad III. Es gehörten zur Pfarrei Vierkirchen neun Gotteshäuser (Filialkirchen Kammerberg, Viehbach, Biberbach, Rudelzhofen, Riedenzhofen und die Kapellen Rettenbach, Jedenhofen, Albertshof und Giebing).

Die nächste Beschreibung stammt aus dem Jahre 1524 in den Sunderndorferischen Matrikeln. Es werden fünf Filialkirchen gemeldet, St. Johann Baptist von Kammerberg, St. Laurentius in Viehbach, St. Martin in Biberbach, St. Peter und Paul in Rudelzhofen, St. Lambert in Riedenzhofen. Kapellen sind benannt mit St. Leonhard in Pasenbach, St. Nikolaus in Jedenhofen, St. Nikolaus in Rettenbach, St. Michael in Giebing und St. Georg im Schloss Kammerberg.

Keine einzige Pfarrei des Dekanates Dachau kann seine Pfarrherren so weit zurückverfolgen wie Vierkirchen.

1279

Erster Seelsorger war Meinhard von Seefeld.

1292

Degenhard von Seefeld, er war als Freisinger Domherr "Kirchherr zu VIECHKIRCHEN" genannt.

1381

wird ein Pfarrvikar Heinrich in Vierkirchen genannt.

1483

Pfarrer Hanns Groß, Pfarrer zu Vierkirchen.

1553

Pfarrer Vitus Paumgartner (starb 1588, Epitaph= Grabplatte heute noch in Vierkirchen vorhanden).

1739

Pfarrer Johann Georg Gröbmaier

1762 - 1767

wurde unter Pfarrer Gröbmaier die noch heute stehende Pfarrkirche erbaut. Krönung seines Lebens: die 1000-Jahr-Feier von Vierkirchen im Jahre 1779. Er starb im Dezember 1779, war 40 Jahre lang Pfarrer von Vierkirchen.

1779 - 1790

Pfarrer Johann Baptist Graf von Edling stattete die Kirche innen aus. Er verließ die Pfarrei 1790 und hinterließ große Schulden. Der Fürstbischof entließ ihn daraufhin und setzte Johann Michael Weilhammer als Pfarrer ein. Edling trat seine Domherrnstelle in Lübeck an und starb dort verarmt 1830.

1803

Kapelle, die 1736 der schmerzhaften Mutter Gottes geweiht worden war, in westlicher Richtung des Dorfes Vierkirchen (beim heutigen Anwesen Rabl in Pasenbach), wurde niedergerissen.

1804

Pfarrer Markus Wankerl. Er baute 1815 - 1822 ein neues Schulhaus. Er wetterte gegen die Spielleidenschaft der Pfarrkinder, das Blaumachen am Montag, das nächtliche Zechen und Lärmen.

Im Dezember 1804 wurde die Pfarrei Vierkirchen in zwei Pfarreien aufgeteilt: Zu Vierkirchen gehörten nun Ebersbach, Engelbrechtsmühle, Zillhofen, Albertshof, Jedenhofen, Pasenbach, Esterhofen, Breitenwiesen, Daxberg, Rettenbach, Ober-, Mitter- und Unterwiedenhof, Ramelsbach, Biberbach, Hörgenbach, Rudelzhofen und Riedenzhofen.

Der neu errichteten Pfarrei Giebing wurden zugeteilt: Lauterbach, Kammerberg, Gramling, Bachenhausen, Viehbach und Milbertshofen.

1834

Pfarrhofbrand, bis 1837 Aufbau des jetzigen Pfarrhofes.

1867

wurde die Einöde Albertshof, die Weiler Breitenwiesen und Zillhofen in die Pfarrei Weichs umgepfarrt.

1874

gehörten zur Pfarrei Vierkirchen 1107 Katholiken und 209 Häuser.

1879

Anlässlich der 1100-Jahr-Feier des Bestehens der Pfarrei Vierkirchen im Jahre 1879 hatte der damalige Pfarrer Mathias Steinberger eine Chronik Die Pfarrei Vierkirchen herausgegeben. Die Festivitäten hatten ausschließlich geistlichen Charakter.

1897

Der Ökonomiebetrieb wurde von Pfarrer Kannreuther aufgrund "schlimmer Erfahrungen mit Dienstboten wegen Unredlichkeiten" aufgegeben.

1919

wurde von Pfarrer Spötzl eine für die Gemeinde gestiftete Linde auf der Südseite des Friedhofs gepflanzt. Sie ist als Friedenslinde gedacht.

Über den ersten Weltkrieg berichtete Pfarrer Johann Spötzl. Demnach sollte - nachdem bereits alles Kupfer, Nickel, Aluminium und Messing abgeliefert wurde - nun auch die bronzenen Kirchenglocken zum Opfer fallen. Auch die Orgelprospektpfeifen waren zur Ablieferung bestimmt. Lediglich jene aus der Zeit vor 1830 blieben vor der Beschlagnahme verschont, so dass die Pfarrkirche, deren Orgel 1767 gebaut wurde, die Pfeifen behalten durfte. Die Glocken von Rettenbach und Pasenbach, ebenso die kleinste von Biberbach, lagen noch immer (1918) unverwendet in Dachau, woher sie eigenmächtig heimgeholt wurden. Die größte von Biberbach war bereits verschwunden.

1945

Pfarrer Andreas Brädl (1932 - 1951) beschrieb ausführlich die Ereignisse, die sich gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zugetragen hatten. Demnach kam es in der Schuhfabrik Wagner nach Kriegsende zu Plünderungen. Erste Auslandsdeutsche aus der Batschka wurden im Ort, hauptsächlich in den Gasthäusern, untergebracht. Danach folgten Deutsche aus der damaligen Tschechoslowakei.

1951

Im September 1951 verstarb Pfarrer Brädl. Nur zwei Jahre dauerte die Amtszeit seines Nachfolgers Wilhelm Pflüger. Er ließ das Ökonomiegebäude, Stall und Scheune des Pfarrhofs abbrechen. Fünf Flüchtlingsfamilien erbauten sich u.a. von diesen Steinen an der jetzigen Glonntalstraße ihre Wohnhäuser. Pflüger war durch Haft im KZ Dachau psychisch und gesundheitlich angeschlagen. Er starb 1967 in Altötting. 

1952

Weihe von zwei neuen Glocken, die im 2. Weltkrieg abgeliefert werden mussten.

1954

Am 1. April 1954 zog Pfarrer Wolfgang Lanzinger nach Vierkirchen und übernahm die Pfarrei St. Jakobus. Er wirkte 36 Jahre und verstarb überraschend am 3.01.1990.

1959

Primiz von Georg Hermann Langenegger, Augustiner Chorherrenstift Reichertsberg OÖ, Geistl Rat und Pfarrer in Erlach NÖ. Am 17. Dezember 1990 verstarb er mit 69 Jahren und wurde im Familiengrab in Vierkirchen beigesetzt.

1968

Primiz von Pater Bernhard Bossert, Redemptorist, Gars a. Inn. Er konnte am 29. April 2018 in Gars a. Inn sein goldenes Priesterjubiläum (50 J.) feiern. Am 7. Mai 2019 verstarb er mit 77 Jahren.

1979

1200-Jahr-Feier der Pfarrei Vierkirchen mit einwöchigem Festprogramm und der Herausgabe einer umfangreichen Festschrift

1989

Gründung des Pfarrverbandes Weichs-Vierkirchen. Die geistliche Leitung übernahm Pfarrer Georg Reichl, der zur Pfarrei St. Martin Weichs dann auch für die Pfarrei St. Jakobus Vierkirchen zuständig war. In seine Schaffenszeit fallen u.a. die Generalrestaurierung der Pfarrkirche St. Jakobus Vierkirchen, die 1225-Jahr-Feier der Pfarrei Vierkirchen und Einweihung der neurestaurierten Pfarrkirche mit Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger.

1998 bis 2004

Generalrestaurierung der Pfarrkirche St. Jakobus Vierkirchen

2004

1225-Jahr-Feier der Pfarrei Vierkirchen und Einweihung der neurestaurierten Pfarrkirche mit Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger; mit großem Festprogramm und der Herausgabe einer kleinen Festschrift.

2009

20 Jahre Pfarrverband Weichs-Vierkirchen. Die Zahl der Katholiken beträgt insgesamt 5.201 (Vierkirchen: 2.962 – Weichs: 2.239). Nach einem Jahr Verlängerung geht Pfarrer Georg Reichl, Dekan, (71 J.) zum 31. August 2011 in den Ruhestand.

2011 (1. Sept.)

Monsignore Pfarrer Dr. Clement Obielu (Nigeria) wird als Pfarrvikar für seelsorgliche Aufgaben im Pfarrverband Weichs-Vierkirchen angewiesen. Pfarrer Konrad Eder, Dekan (Jetzendorf) wird zum Pfarradministrator ernannt und ist in dieser Funktion bis Ende Februar 2013 tätig.

2013 (1. März)

Pfarrer Peter Dietz, Dekan, bisher Leiter des Pfarrverbandes Petershausen, wird angewiesen, den künftigen Pfarrverband Petershausen und Weichs-Vierkirchen zu leiten und zusammenzuführen. Pater Günther Stadlbauer, Weiße Väter (72 J.), wird zur Mithilfe in der Seelsorge berufen.

2014 (1. Sept.)

Eröffnung des neu erbauten Katholischen Kindergartens und Pfarrsaal in unmittelbarer Nähe zum denkmalgeschützten Pfarrhof und der wunderschönen Pfarrkirche. 

2014 (18. Okt.)

Errichtung des größten Pfarrverbandes im ländlichen Raum der Region Nord in der Erzdiözese München und Freising mit insgesamt über 8.000 Katholiken. Der Name ist: „Petershausen-Vierkirchen-Weichs“ und hat seinen Sitz in Weichs.

2016

Kaplan Simon Ruderer (32 J.) zieht in den Pfarrhof Vierkirchen ein. Sein Tätigkeitsfeld ist der Pfarrverband Petershausen-Vierkirchen-Weichs.

2018

Primiz von P. Benedikt M. Thomas Sedlmair C.O. in Rudelzhofen

Primizen:

Juli 1959: H.H. Georg Langenegger
Mai 1968: H.H. Pater Bernhard Bossert
Juli 2018: Br. Benedikt Thomas Sedlmair

Die evangelische Kirchengeschichte

Durch den Flüchtlingsstrom der Kriegs- und Nachkriegszeit kamen auch in den Landkreis Dachau immer mehr Evangelische. 1944 siedelte sich die erste evangelische Familie in Vierkirchen an. Damals gehörte sie zur evangelischen Pfarrei Dachau, die seelsorgerische und soziale Dienste übernahm.

Bereits 110 evangelische Mitbürgerinnen und Mitbürger lebten 1948 im Gemeindebereich Vierkirchen und Pasenbach. Die meisten stammten aus der Batschka. Etwa monatlich einmal wurde in einem Schulzimmer der Vierkirchner Volksschule ein Gottesdienst abgehalten. Ab dem Jahre 1955 erfolgte dann die Betreuung durch KEMMODEN. Die endgültige Umpfarrung erfolgte 1966. Kemmoden, vor ca. 170 Jahren von Siedlern aus der Pfalz (Überrheiner) gegründet, ist eine der ältesten evangelisch-lutherischen Gemeinden in Altbayern.

Die Vierkirchner Evangelischen haben stets ein reges Gemeindeleben entwickelt, u.a. durch diverse Kindergottesdienste, Frauennachmittage, Bastelabende und Seniorentreffs.

Hervorzuheben ist die gute, verständnisvolle Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde. Den vielfältigen Aktivitäten und der beispielhaften Zusammenarbeit ist auch die Realisierung eines eigenen Gemeindehauses - Einweihung im Jahre 1978 - in Esterhofen zu verdanken. Seit langer Zeit sind somit die evangelischen Gemeindebewohner voll integriert. Ohne Zweifel sind sie eine wichtige Komponente im kirchlichen und gesellschaftspolitischen Gemeindeleben.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Vierkirchen.

Um sich alle Kirchen und Kapellen im Landkreis Dachau anzuschauen klicken sie bitte hier.

blk-sidebar-termine
blockHeaderEditIcon
blk-sidebar-vierkirchen-aktuell
blockHeaderEditIcon
blk-sidebar-buergerinfo-grey
blockHeaderEditIcon
blk-sidebar-senioren-abc-grey
blockHeaderEditIcon
blk-sidebar-dachauagil
blockHeaderEditIcon
Benutzername:
User-Login
Ihr E-Mail
*